RÜCKGABE DER BENIN-BRONZEN: Ein Fall von Verschleppung

“Schon 1972 bemühte sich Nigeria um die Rückgabe der Benin-Bronzen. Die Reaktion damals macht die enttäuschten Hoffnungen, die jahrzehntelangen Demütigungen und den Frust einst bittender, heute fordernder Staaten besser nachvollziehbar. Ein Gastbeitrag.”

Die wertvollen Benin-Bronzen sollen das Herzstück des Humboldt-Forums werden. Doch jetzt fordert Nigerias Botschafter erstmals öffentlich deren Rückgabe“, hieß es vor wenigen Tagen im Berliner „Tagesspiegel“. Kurz zuvor hatte der nigerianische Botschafter Yusuf Tuggar auf Twitter wissen lassen, dass er eine offizielle Restitutionsforderung bei der Bundesregierung eingereicht habe. Manch einer konnte sich des Gedankens nicht erwehren, dass da feines Taktieren betrieben wurde: Sechs Tage vor Eröffnung des Forums in Berlin suchte Nigeria mediale Aufmerksamkeit. Doch eigentlich – auch das war dem „Tagesspiegel“ zu entnehmen – liegt die nigerianische Forderung schon seit 2019 auf dem Tisch. Hätten die betroffenen Stellen in Berlin rechtzeitig und angemessen darauf reagiert, hätte sich die Bundesrepublik „eine Blamage“ ersparen können. Nun sei es aber zu spät.

 

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